Umschulung Selbstverteidigungslehrer/-in – Quereinsteiger berufsbegleitend
Für Menschen, die sich beruflich umorientieren wollen oder müssen, und Interesse an Selbstverteidigung haben, kommt unter Umständen eine Umschulung zum Selbstverteidigungslehrer beziehungsweise zur Selbstverteidigungslehrerin in Frage kommen. Wenn man eine Karriere als Selbstverteidigungslehrer in Erwägung zieht, ist es wichtig, sich der Komplexität dieses Berufsfeldes bewusst zu sein. Ein lebenslanges Engagement für Lernen und Weiterbildung ist unerlässlich, um in diesem Beruf langfristig erfolgreich zu sein.
Nach absolvierter Umschulung oder Ausbildung unterrichtet ein Selbstverteidigungslehrer in Kursen und Workshops Techniken und Strategien zur Selbstverteidigung, um Menschen zu befähigen, sich in potenziell gefährlichen Situationen verteidigen zu können. Dazu gehören sowohl körperliche Verteidigungstechniken als auch mentale und verbale Kommunikationstechniken, um Konflikte zu deeskalieren und sich selbst zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleCheckliste: persönliche Eignung und Voraussetzungen um Selbstverteidigungslehrer werden zu können
Im Grunde ist der Beruf des Selbstverteidigungslehrers kein anerkannter Ausbildungsberuf und somit gibt es für Umschulungen keine einheitlichen Regelungen oder Voraussetzungen. Die Mindestanforderungen sind in der Regel die Volljährigkeit und Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses.
Für langfristigen Erfolg in diesem Beruf ist darüber hinaus allerdings die persönliche Eignung sehr entscheidend. Folgende Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man als Selbstverteidigungslehrer tätig werden wollen:
- Gute Kommunikationsfähigkeit
- Sportliche Grundfähigkeiten
- Interesse an Psychologie und menschlichem Verhalten
- Soziale Fähigkeiten wie Empathie und Geduld
- Multikulturelle Sensibilität
- Unternehmerisches Denken
- Bereitschaft zu langfristigem Engagement
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Verschiedene Umschulungen und Weiterbildungen – das richtige finden!
Dauer und Verlauf der Umschulungen, beziehungsweise Weiterbildungen zum Thema Selbstverteidigung sind bei den verschiedenen Bildungseinrichtungen und Anbietern unterschiedlich. Wer online zum Thema Selbstverteidigung recherchiert, wird zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten finden. Die Angebote reichen von kompakten Wochenendkursen, über einwöchige Intensivkurse bis hin zu Kursen die bis zu zwei Jahren Zeit in Anspruch nehmen. Beim Thema Selbstverteidigung ist selbsterklärend das Präsenzformat die sinnvollste und effektivste Form sich das Wissen anzueignen.
Es werden allerdings auch Online-Seminare, Lehrgänge und Bücher zum Thema angeboten, wodurch Interessierte an Wissen gelangen können. Zu bedenken ist, dass nicht jeder Lehrgang zu einer Zertifizierung führt und dass es verschiedene Formen der Zertifizierung gibt, von einem einfachen Teilnahmezertifikat bis hin zu Lehrgängen, die mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Es gibt auch sogenannte Fachschulen für Selbstverteidigung, welche ein international anerkanntes mehrstufiges Graduierungssystem entwickelt haben.
Man sollte sich also überlegen, was die eigenen Ziele und Ansprüche sind und die passende Ausbildung für sich finden, um sich zum Selbstverteidigungslehrer umschulen zu lassen.
Inhalte, die in der Umschulung vermittelt werden
Auch wenn Selbstverteidigung oft automatisch mit Kampfsport in Verbindung gebracht wird, so wird diese Eingrenzung der Praxis nicht gerecht. Die Ausbildung zum Selbstverteidigungslehrer ist ein komplexes Unterfangen, das eine Vielzahl von Disziplinen und Fachbereichen umfasst. Ein Lehrer muss nicht nur das theoretische Wissen mitbringen, sondern dieses auch effektiv an seine Schüler und Schülerinnen vermitteln können. Dementsprechend sind die Inhalte sehr vielfältig und können beispielhaft folgendermaßen benannt werden:
- Didaktik und Methodik
- Selbstverteidigungstechniken
- Gewaltprävention
- Konfliktmanagement mit Eskalationsstufen
- Adrenalin und Angst
- Anatomie
- Erste Hilfe
- Kommunikation
- Psychologie & Pädagogik
- Effektives Lehren
Theoretisch darf sich jeder Selbstverteidigungslehrer nennen, da es sich nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt. Das ist selbsterklärend nicht empfehlenswert, da nur die nötigen Kenntnisse zu erfolgreichem Unterrichten führen können. Ein Selbstverteidigungstrainer übernimmt mit seinem Leistungs- bzw. Kursangeboten ein hohes Maß an Verantwortung, schließlich bereitet er sein Schüler/innen auf Notfallsituationen vor. Wenn der Unterricht nicht professionell verläuft, wird dies zu Beschwerden führen und man wird den daraus resultierenden schlechten Ruf kaum mehr los. Interessierte können verhältnismäßig leicht an das nötige Grundwissen gelangen, denn bei vielen Anbietern werden für die Lehrgänge nur geringe formale Zugangsvoraussetzungen verlangt.
Gehalt und Perspektiven als Selbstverteidigungslehrer
Die Nachfrage für professionelle Selbstverteidigung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Menschen haben zunehmendes Interesse daran, einen effektiven Selbstschutz zu trainieren, um sich in Notsituationen schnell selbst helfen zu können.
Wer Selbstverteidigungslehrer oder -trainer werden möchte, arbeitet oft auch auf die berufliche Selbstständigkeit hin. Anstellungsmöglichkeiten oder die Gelegenheit als freier Mitarbeiter in einer Schule zu arbeiten gibt es allerdings auch. Wer selbstständig tätig ist, ist für den Verdienst durch eigenes Engagement selbst verantwortlich, deshalb lässt sich die Frage nach Verdienstmöglichkeiten nur schwer beantworten. Das Gehalt variiert darüber hinaus je nach Erfahrung, Standort, Anstellungsverhältnis und Qualifikationen. In der Regel können Selbstverteidigungslehrer ein Stunden- oder Kurshonorar zwischen 20 und 60 Euro erhalten.
Die Perspektiven als Selbstverteidigungslehrer können ebenfalls, je nach individueller Weiterbildung und Qualifikation, sehr vielfältig sein. Man kann sich beispielsweise auf spezielle Zielgruppen wie Kinder, Senioren oder Frauen oder auf spezifische Fachgebiete spezialisieren. Auch die Gründung einer eigenen Selbstverteidigungsschule oder die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Schulen oder anderen Organisationen sind denkbare Zukunftsperspektiven.
FAQ: Kosten und Förderungen
Was kostet eine Umschulung zum Lehrer beziehungsweise Trainer für Selbstverteidigung?
Die Kosten variieren sehr stark je nach Anbieter, Dauer und Standort. Es werden Grundlagenkurse angeboten, die nur wenige hundert Euro kosten. Die Umschulung, vor allem in Form einer langen, voll umfassende Ausbildung an einer Fachhochschule, kann allerdings auch Kosten von mehreren Tausend Euro verursachen. Auf den Internetseiten der jeweiligen Anbieter oder auf Anfrage kann man sich über die Kosten informieren.
Gibt es finanzielle Fördermöglichkeiten?
Können Umschüler/innen in ihrem bisherigen Beruf aufgrund individueller Umstände nicht weiter tätig sein oder können die Kosten für eine Umschulung nicht selbst getragen werden, dann ist man eventuell berechtigt finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die entsprechende Anlaufstelle ist dafür dann das Arbeitsamt beziehungsweise das Jobcenter.
Bei dem Arbeitsamt kann man ein Beratungsgespräch vereinbaren, in dem man sich dann über alle wichtigen Fakten informieren lassen kann und unter Umständen kann man sich Lösungen aufzeigen lassen, die meist finanzielle Hilfen bedeuten. Diese Förderungen erfolgen in der Regel in Form von einem Bildungsgutschein, wodurch die Umschulungskosten abgedeckt werden. Auch weitere finanzielle Unterstützungen sind möglich.
Achtung! 5 Quicktipps aus unserer Redaktion:
- Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Berufsbild und eine reflektierte Prüfung der eigenen Eignung sind entscheidend!
- Es ist ratsam, sich darüber im Klaren zu sein, was die eigenen Ansprüche und Ziele sind!
- Die verschiedenen Anbieter, bei denen man sich potentiell umschulen, beziehungsweise ausbilden lassen kann, sollten recherchiert werden, um die beste Möglichkeit zu finden!
- Es lohnt sich, mehr über Unterstützungsangebote des Arbeitsamtes beziehungsweise Jobcenters in Erfahrung zu bringen!
- Man sollte bereit sein, sich engagiert zu zeigen und sich auf einen erneuten Lernprozess einzulassen!
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Umschulung zum Selbstverteidigungslehrer eine interessante Möglichkeit für einen beruflichen Neuanfang darstellen kann. Die Inhalte der Umschulung und das spätere Tätigkeitsfeld sind vielfältig und abwechslungsreich.