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Tätigkeitsschlüssel – Bedeutung und Einsatz in der Arbeitswelt

Jobcenter.info

Der Tätigkeitsschlüssel ist ein bedeutendes Instrument in der deutschen Arbeitswelt, das auf den ersten Blick wie eine bürokratische Hürde wirken kann. Da es sich um ein zentrales Mittel zur Dokumentation und Klassifikation beruflicher Tätigkeiten handelt, sollte allerdings Beachtung finden. Einerseits findet der Tätigkeitsschlüssel in Zusammenhang mit der Sozialversicherung Anwendung, andererseits dient er auch statistischen Zwecken. Unter anderem das Jobcenter erfragt bei Arbeitgebern den Tätigkeitsschlüssel für die Beschäftigten. Nachfolgend erfahren Interessierte Wissenswertes rund um den Tätigkeitsschlüssel und seine Funktion.

Darum handelt es sich bei dem Tätigkeitsschlüssel

Der Tätigkeitsschlüssel kommt als mehrteiliger Zahlencode daher, der verschlüsselt Auskunft über die Tätigkeit von Arbeitnehmern in Deutschland gibt. Auf den ersten Blick erschließt sich die Aussagekraft des Tätigkeitsschlüssels nicht, da er lediglich als mehrstellige Zahlenkombination daherkommt. Beschäftigte und insbesondere Arbeitgeber müssen aber wissen, dass der Tätigkeitsschlüssel eine sehr exakte Beschreibung der jeweiligen beruflichen Tätigkeit darstellt.

Hier wird der Tätigkeitsschlüssel gebraucht

Der Tätigkeitsschlüssel ist für das Jobcenter und einige weitere Stellen von Belang. Zahlreiche Behörden und Institutionen greifen auf den Tätigkeitsschlüssel zur Codierung beruflicher Tätigkeiten zurück. Die typischen Anwendungsgebiete lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Sozialversicherung

    Arbeitgebende müssen in Deutschland im Rahmen der Meldung zur Sozialversicherung konkrete Angaben zur Tätigkeit des jeweiligen Beschäftigten machen. Lange Beschreibungen sind hier allerdings nicht gefragt, sondern der präzise Tätigkeitsschlüssel.

  • Lohn- und Gehaltsabrechnung

    Die Klassifikation der beruflichen Tätigkeiten der Mitarbeitenden erfolgt auch in der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung. Daher findet sich der Tätigkeitsschlüssel auch auf der Lohnabrechnung.

  • Arbeitsmarktstatistik

    Die statistische Analyse des Arbeitsmarktes widmet sich nicht nur den Arbeitslosenzahlen, sondern befasst sich ebenfalls mit der Beschäftigungsstruktur. Hier kommt der Tätigkeitsschlüssel ins Spiel, der Aufschluss über die ausgeübten Tätigkeiten gibt und so unter anderem Trends darstellen kann. Arbeitsmarktpolitische Entscheidungen basieren vielfach auch auf den daraus resultierenden Erkenntnissen.

  • Wirtschaftsforschung

    Exakte Daten zu ausgeübten Tätigkeiten sind nicht nur für die Arbeitsmarktpolitik relevant, sondern ebenfalls für die Wirtschaftsforschung. Verschiedene wissenschaftliche Institutionen verwenden den Tätigkeitsschlüssel, um Daten über berufliche Tätigkeiten zu erheben.

So setzt sich der Tätigkeitsschlüssel zusammen

Dass der Tätigkeitsschlüssel eine hohe Relevanz besitzt, wird angesichts der verschiedenen Einsatzbereiche deutlich. Diejenigen, die den Tätigkeitsschlüssel entschlüsseln möchten, sollten sich zunächst mit der Zusammensetzung auseinandersetzen. Bis 2011 kam der Tätigkeitsschlüssel noch als fünfstellige Zahlenfolge daher, doch das System wurde zwischenzeitlich angepasst. Heute gibt es einen neunstelligen Tätigkeitsschlüssel, der folgendermaßen aufgebaut ist:

  • erste bis fünfte Ziffer – Berufsbezeichnung
  • sechste Ziffer – höchster allgemeinbildender Schulabschluss
  • siebte Ziffer – höchster beruflicher Ausbildungsabschluss
  • achte Ziffer – etwaige Arbeitnehmerüberlassung
  • neunte Ziffer – Vertragsform

Checkliste: So lässt sich der Tätigkeitsschlüssel online ermitteln

Der Tätigkeitsschlüssel ist keine beliebige Zahlenfolge, sondern sagt viel aus. Wer sich mit der Zusammensetzung des Schlüssels befasst, stellt dies schnell fest. Arbeitgebende und Beschäftigte sind oftmals überrascht, was sich alles anhand des Tätigkeitsschlüssels ablesen lässt. Die folgende Checkliste fasst die Schritte zusammen, die erforderlich sind, um den richtigen Tätigkeitsschlüssel online über die Arbeitsagentur zu ermitteln:

  • Tätigkeitsbeschreibung eingeben
  • ausgeübte Tätigkeit auswählen
  • höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss des Beschäftigten auswählen
  • höchsten beruflichen Ausbildungsabschluss des Beschäftigten auswählen
  • etwaiges bestehendes Zeitarbeitsverhältnis angeben
  • Arbeitszeit und Vertragsform angeben

5 Tipps rund um die Ermittlung des Tätigkeitsschlüssels

Die Ermittlung des Tätigkeitsschlüssels für Mitarbeitende ist dank des Online-Tools der Arbeitsagentur keine große Herausforderung. Arbeitgebende sollten dies dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es empfiehlt sich, unter anderem die folgenden Tipps zu beherzigen:

  • Fragen Sie alle relevanten Informationen im Personalfragebogen ab!
  • Beachten Sie, dass ausschließlich die gegenwärtig ausgeübte Tätigkeit maßgebend ist!
  • Falls der Beschäftigte mehrere Aufgaben übernimmt, ist für den Tätigkeitsschlüssel die überwiegend ausgeübte Tätigkeit maßgebend!
  • Kontrollieren Sie vor jeder erforderlichen Meldung, ob der Tätigkeitsschlüssel noch zur ausgeübten Tätigkeit des Beschäftigten passt!
  • Korrigieren Sie den Tätigkeitsschlüssel gegebenenfalls und nehmen Sie im Zuge dessen Korrekturen von Meldungen vor!

4 Empfehlungen für Arbeitgeber in Bezug auf die Übermittlung des Tätigkeitsschlüssels

Arbeitgeber müssen den Tätigkeitsschlüssel für ihre Beschäftigten ermitteln und bei Bedarf angeben. Die folgenden Empfehlungen können helfen, etwaige Fehler oder Probleme zu vermeiden:

  • Setzen Sie sich mit dem Schlüsselverzeichnis der Arbeitsagentur auseinander!
  • Lassen Sie sich von Ihrem Steuerberater zum Tätigkeitsschlüssel beraten!
  • Wenden Sie sich bei Fragen zum Tätigkeitsschlüssel gegebenenfalls an die Arbeitsagentur!
  • Speichern Sie den ermittelten Tätigkeitsschlüssel und nehmen Sie diesen zu Ihren Unterlagen!
Autor

Redaktion Thomas W.